24. April 2019

Bei der Straßenbeleuchtung läuft es immer noch nicht rund

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Bei der Straßenbeleuchtung
läuft es immer noch nicht rund

Drei Beispiele aus dem Stadtgebiet, die eher abschreckend wirken

Wenn ich so durch unsere schöne Heimatstadt flaniere frage ich mich oft, ob bei uns eine Lichtplanung stattfindet. Trotz aller derzeit laufenden guten Dialoge muss man das ansprechen, da insbesondere der Carlsplatz gerade frisch verschandelt wurde.

Gneisenauerstraße/Platz
Dort wurden grell weiße LED-Leuchten aufgestellt. In die Mitte des Platzes wurde ein gelb leuchtender Attrappen-Kandelaber zwischen die Bäume gesetzt. Das grelle Licht im Rund des Platzes ist störend, Baum und Kandelaber sieht man vor lauter Blendung nicht mehr.

Carlsplatz
Dort gibt es rund um den Platz Gaslaternen, nun wurden NEU an den vier Fußgängerüberwegen zum Parkhaus hin weiße LED-Leuchten aufgestellt. Dies kann man im Rahmen der Normen machen, allerdings wäre es schöner gewesen, wie am Benrather Markt, Stableuchten aufzustellen und oder die Lichtfarbe etwas freundlicher zu gestalteten. Der Platz ist wahrlich nachts kein Aushängeschild…. Man hat entlang des Platzes aber zusätzliche weiße LED-Leuchten aufgestellt – was nicht nötig gewesen wäre – denn dort wären die Attrappen der (Alten) Gaslaternen mit LED sicher sinnvoll gewesen. Bisher standen dort gelbe Leuchten, das ging noch halbwegs. Nun ist der Teil des Platzes zum Parkhaus und zur Maxkirche hin sowie Richtung Marionettentheater optisch ein Desaster. Die schönen Gassen mit Gaslaternen wirken dunkel, man schaut in knall weißes Licht.
Der Benrather Markt ist ein gutes Beispiel für Fußgängerüberwege in einem Gaslaternen Viertel. Carlsplatz voll daneben.

Niederkassler Kirchweg
Dort wurden weiße LED-Leuchten in die kleine Straße mit Alt Düsseldorfer Leuchten gestellt, auch hier treffen Lichtwelten brutal aufeinander in einem Wohngebiet, sinnvoll wäre es gewesen Attrappen der alten Gaslaternen mit LED in der gleichen Lichtfarbe aufzustellen.

Diese drei Beispiele zeigen, dass die im Henkelsaal jüngst skizzierte Lichtplanung irgendwie nicht stattfindet was ich als bedauerlich empfinde.

Oft beschweren sich Anwohner über dunkle Fußwege. Meist passiert dies, wenn diese geteert sind. Der Teer schluckt das Licht, ein heller Belag reflektiert… Wenn das Altstadtpflaster durch einen Teerbelag ersetzt wird, sieht dies nicht nur billig aus, es wird auch dunkler und wir kommen in neue Licht Diskussionen.

Ferner möchte ich das Urteil des Verwaltungsgerichtes München nicht vorenthalten: Die bayerische Gemeinde Feldkirchen-Westerham bei Rosenheim muss laut einem Urteil zwei Straßenlaternen austauschen oder abdunkeln, weil sie Anwohner vom Schlafen abhalten. Das Verwaltungsgericht München folgte der Einschätzung eines Gutachtens, das von einer "erheblichen Beeinträchtigung" ausgeht. Es verpflichtete die Gemeinde dazu, Licht-Grenzwerte für die psychologische Belastung einzuhalten.

Die Anwältin der Gemeinde kündigte an, in Berufung gehen zu wollen. Geklagt hatte ein Ehepaar, das aufgrund des Lichts nicht mehr ungestört schlafen könne. Die zwei Laternen vor seinem Haus wurden 2013 erneuert. Seitdem sei es im Schlafzimmer so hell, dass "wir nur noch in einer von zehn Nächten durchschlafen. Früher war das nie ein Problem", erklärte Kläger Robert Rypacek vor dem Prozess. Er und seine Frau Elvira versuchen schon seit Jahren, sich gegen die waagerecht strahlenden LED-Birnen zu wehren, und wollten nach eigenen Angaben eigentlich gar nicht vor Gericht ziehen. Doch mit Gemeinde und Bürgermeister sei keine Einigung möglich gewesen, sagte Rypacek. Auch als das Ehepaar anbot, die Kosten für einen Umbau selbst zu übernehmen, habe die Gemeinde das abgelehnt. Deren Anwältin sagte, dass sonst jeden Tag jemand ins Rathaus käme und etwas Anderes wolle. Außerdem solle ein Präzedenzfall vermieden werden. Die Gemeinde sieht sich außerdem im Recht, da sie DIN-Normen einhalte.

Euer
Baas
W. Rolshoven