25. Mai 2017

Bericht Jonges – Peter Frymuth – von Ludolf Schulte

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Der Vizepräsident des Deutschen Fußballbundes (DFB), Peter Frymuth, hat sich besorgt über die wachsende Leistungsorientierung mancher Eltern von kickenden Kindern geäußert. Als Gast der Düsseldorfer Jonges warnte der frühere Fortuna-Präsident davor, schon früh von der großen Karriere zu träumen und Kinder unter Druck zu setzen. „Fußball muss in diesem Alter entspannend sein.“ Dies gelte auch für Betreuer, die von allzu ehrgeizigen Eltern bedrängt würden. „Eltern können schwierig werden.“ Der DFB versuche gegenzusteuern, versicherte der Düsseldorfer. Etwa durch einen festgelegten Abstand zwischen Spielfeld und den begleitenden Angehörigen. Ob diese Kampagne am Ende jedoch erfolgreich sei, wisse auch er nicht.

Im Gespräch mit WDR-Moderator René le Riche blieb Frymuth selbst völlig entspannt, obwohl er gleich mehrere Jobs zeitlich unter einen Hut bringen muss. Im vergangenen Jahr haben ihn die Hötter Jonges zum „Ritter Gumbert“ ernannt, weil er als höchster Kommunalbeamter im Rathaus Eller seit Jahrzehnten gute Arbeit mache und sich als Problemlöser wie Schlichter einen Namen gemacht habe. Irgendwie, so formuliert einer seiner Mitarbeiter, ist er da, auch wenn er weg ist.

Der DFB hat ihn in die Spitze geholt. Nicht weil er einen weiteren Repräsentanten brauchte, sondern weil er sich ebenso sachlich wie verbindlich um den gesamten Spielbetrieb bis in die untersten Klassen kümmert und dabei die Fähigkeit zum Ausgleich unter Beweis gestellt hatte. Mehr noch: In dem Gespräch machte Frymuth deutlich, dass er am Millionengeschäft Fußball deutlich weniger Freude empfindet als an der gesamtgesellschaftlichen Aufgabe des Sports, besonders des Fußballs. Jugendarbeit sei immer auch Sozialarbeit, betonte er. Schon in seiner Zeit als Messdiener habe er seine Berufung, sich sozial zu engagieren, gespürt.

In diesem Zusammenhang bezeichnete Frymuth das System G 8 (Abitur nach acht Jahren) indirekt als Irrweg. Ein Kind, das manchmal bis kurz vor 18 Uhr Schulstress erlebe, habe keine Zeit und keine Muße mehr, um andere Talente zu entwickeln.

Im Beisein der gesamten Fortuna-Vereinsspitze ließ sich Frymuth nicht dazu verleiten, in aktuelle Diskussionen um Spieler oder Trainer einzugreifen. „Ich bin kein Schlaumeier.“ Mehr als ein „Wir gucken jetzt in der Tabelle nach oben“, war ihm nicht zu entlocken. Mit Blick auf die Vergangenheit wurde der Mann, der Fortunas Finanzen damals in Ordnung gebracht und die Mannschaft nach oben geführt hat, aber deutlich. Er hätte den Spieler „Lumpi“ (Andreas Lambert) nicht ziehen lassen und auch den heute in Köln erfolgreichen Manager Jörg Schmadtke an Düsseldorf gebunden. „Das ist aber damals anders entschieden worden.“