Die Stadt Düsseldorf wird deutlich wachsen
So lautet eine Prognose schon aus der Zeit, als wir die Flüchtlingsproblematik noch gar nicht hatten. Ganz sicher werden künftig mehr Menschen hier wohnen als ursprünglich angenommen. Darunter sind viele, die vor Krieg und Terror geflohen sind, ihre Heimat verloren haben und eine neue suchen. Bei uns. Der Bau von Wohnquartieren, von Kindergärten oder Schulen hat in diesen Wochen und Monaten hohe Priorität.
Verständlicherweise stehen solche aktuellen Probleme derzeit im Vordergrund. Dennoch: Über die Tagesaktualität hinaus werden wir uns in absehbarer Zeit zusammensetzen müssen, um eine wichtige Zukunftsfrage zu erörtern. Es ist absehbar, dass sich die Düsseldorfer Stadtgesellschaft unter dem Einfluss der Neubürger verändern wird. Heute schon hat jeder fünfte Einwohner ausländische Wurzeln. Morgen vielleicht schon jeder vierte. Wie reagieren wir darauf?
Integration. Das ist die größte Herausforderung, vor der wir stehen. Als Staat, als Land, auch als Kommune. Keine Frage: Verunsicherung greift um sich. Ja, es gibt sie, die Angst: Von Ausverkauf der Heimat sprechen leider nicht nur Rechtsradikale.
Wir Düsseldorfer Jonges nennen uns weltoffen. Von einem beschreibbaren Wertefundament aus stellen wir uns dem Neuen. Bis zum Beweis des Gegenteils gehen wir davon aus, dass wir auf Gutwillige stoßen, wenn es um den Erhalt und die positive Entwicklung unserer Stadt und ihrer Bürger geht.
An dieser Entwicklung müssen alle arbeiten. Die Altbürger, auch die Neubürger. Dass dies nicht konfliktfrei vonstattengehen wird, ist klar. Genau dort, wo es um Toleranz, Respekt und Vielfalt geht, zählt guter Wille und die Einsichtsfähigkeit, Regeln zu übernehmen. Das gilt – ganz konkret – auch in Fragen der Verschleierung.
Jeder Neubürger und jede Neubürgerin muss unsere demokratischen Grundwerte anerkennen und sich auf dem Boden des Grundgesetzes bewegen.
Die jüdische Gemeinde hat voriges Jahr zwei Muslime mit der bedeutenden Josef-Neuberger-Medaille ausgezeichnet. Ich werte dies als Zeichen dafür, dass ganz unterschiedliche religiöse Gemeinschaften sich dem Miteinander in dieser Stadt verpflichtet fühlen. So implantieren wir den Heimatgedanken.
Das tun auch wir Jonges, wenn wir Menschen mit ausländischen Wurzeln in unseren Verein aufnehmen oder den Ausgleich der Religionen zum Thema eines eigenen Forums machen. Das ist unsere Willkommenskultur. Und unser Beitrag für unsere Heimatstadt.
Euer
Baas
W. Rolshoven