06. Februar 2020

Entscheidung des Kommunalparlament in Sachen Gaslaternen

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Leeve Jonges,

 

wenn nicht noch Unvorhergesehenes passiert, fällt am 26. März im Rathaus die Entscheidung: Nach vielen Jahren einer teilweise erbittert geführten Diskussion will das Kommunalparlament in Sachen Gaslaternen endlich entscheiden. Ich hoffe, dass am Ende ca. 10000 von noch 14000 verbliebenen Gaslaternen erhalten werden. Dann würde die Redensart „Ende gut, alles gut“ zutreffen. Warten wir ab und seien wir optimistisch. Es gab einmal 17000 Gaslaternen in Düsseldorf.
Offenbar konnten oder wollten sich die beamteten Baumeister nicht vorstellen, dass beachtlich große Teile der Stadtgesellschaft, insbesondere auch die Initiative Düsseldorfer Gaslicht, und wir Jonges, gegen sie aufstehen würde. Vorstellen konnten sich die Verantwortlichen auch nicht, das der größte Teil der Düsseldorfer Gaslaternen nach eingehender Prüfung durch das städtische Institut für Denkmalpflege und dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) als „Denkmal von nationaler Bedeutung“ eingestuft würden.

 

Der Sinneswandel, den es inzwischen gegeben hat, ist mit zwei Namen besetzt: Die neue Stadtdezernentin Cornelia Zuschke hat schnell begriffen, was ihr Vorgänger nicht begreifen wollte: In vielen Wohnvierteln hängt das Herz an den historischen Lichtspendern. Sie sorgen für Atmosphäre und Flair. Und sie schaffen Wohlgefühl in einer zunehmend digitalen Welt. Offenbar war das Rathaus total verblüfft, als Stadtwerkechef Dr. Udo Brockmeier nach einem Gespräch mit den Jonges die Gaslaternen zur Chefsache erklärte und 2015 die Zertifizierung erreichte. Heute sind die Stadtwerke Düsseldorf mit die Einzigen in Europa, die historische Gaslaternen reparieren und sogar komplett (u.a. auch das Gießen von Laternenmasten) erneuern können, so dass die Gaslaternen auch den aktuellen Sicherheitsstandards entsprechen.

 

Ein hartes Stück Sach- und Protestarbeit geht dem Ende zu. Die Initiatoren der Aktion Gaslicht, viele Bürger*innen und auch wir Jonges dürfen zufrieden sein mit der Besinnungskur. Wir fragen uns jetzt was mit den restlichen 4000 Gaslaternen passiert. Werden sie abgerissen oder bleibt der Korpus erhalten und nur das Inlett wird mit LED ausgerüstet? Warten wir es ab. Und das Rathaus hat sich für die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger offen gezeigt. Kommunalpolitik
beschreibt nämlich das Zusammenspiel von Bewohnern und ihren Verwaltern. Die Konfrontation früherer Jahre hat sich glücklicherweise nun aufgelöst zu haben. Wenn denn alles so kommt, wie ich hoffe.

 

Euer Baas

W. Rolshoven