14. Juli 2017

Kampf auf Augenhöhe

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Das Bündnis „Kickwinkel“ maß sich mit Flüchtlingen

30 Grad: Schweiß, Laufbereitschaft, Kampfesmut, Ehrgeiz, Siegeswillen, Lattentreffer. Alles war dabei – beim „Kickwinkel-Fußballturnier auf dem Kunstrasen von Agon 08 in Mörsenbroich. Das vor 1,5 Jahren geschmiedete Bündnis aus den Unternehmen ERGO, ARAG, Fritz-Henkel-Stiftung, der Agentur Kunst & Kollegen und den Düsseldorfer Jonges suchte nach der Wahrheit „aufm Platz“. 23 unbegleitete Kriegsflüchtlinge, vom Bündnis in ein Fußballcamp geschickt und erfahrenen Trainern von Agon anvertraut, maßen sich. Als Gegner waren Betriebsmannschaften der Bündnispartner angetreten. Die gaben alles und schafften eine Überraschung: Die haushohen Favoriten aus Schwarzafrika belegten nämlich lediglich den zweiten Platz.

Die Jonges haben schon einiges geschafft, aber zu einer Betriebsmannschaft hat´s noch nicht gereicht. Mit Sebastian Juli und David Mondt gingen zwei Vorstandsmitglieder an den Start. Ein uneingespieltes Team belegte am Ende einen ehrenhaften 5. Platz von sechs Mannschaften.

Die Ergo-Recken, zwar nicht mehr ganz so jung, aber agil, holten sich den Siegerpokal. Ein Transparent in den Unternehmensfarben hatte sie erkennbar motiviert. Als Motivator hatten die ARAG-Kicker ihren Generalbevollmächtigten Klaus Heiermann, Gummibärchen und Armbänder („Auf ins Leben“) mitgebracht. Hat aber nichts genützt: 4. Platz. Sehr viel hatten sich die Henkel-Fußballer nicht ausgerechnet. Sie waren in weißer Kluft angetreten und wollten natürlich mit einer Verbeugung Richtung Waschmittelkonzern blütenweiß nach Hause gehen: 3. Platz. Immerhin gab Geschäftsführerin Kirsten Sanchez Marin als Claqueurin ihr Bestes.

Rainer Esser, Jonges-Koordinator des Hilfsprojektes, war am Ende zufrieden. Er nämlich hatte schnell gemerkt: Fußballspielen schafft Bindungen. Beispiel Bah Boubacar aus Guinea:. Er ist mittlerweile aus einer Flüchtlingsunterkunft ausgezogen und lebt in einer Familie in Hilden. Von dort war er eigens gekommen. „Ich will meine Mannschaft nicht im Stich lassen.“ Ein Mannschaftsgefühl über Ländergrenzen hinweg? Ist erreichbar.

Text: ls