02. November 2017

Mutter Ey Platz-Einweihung Eröffnung Galerie EY Tischbaase im Andreas-Quartier/ls

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Ey mit Platzschild

 

Ein Platz ist erst ein Platz, wenn er einen Namen hat. Die Neubrückstraße in der Altstadt hat jetzt einen neuen: Der Mutter-Ey-Platz ist ganz offiziell nun Bestandteil des Straßenregisters.

 

Stadtführer werden dankbar sein. Sie können an dieser Station schöne Geschichten erzählen. Nicht nur über Ey, die Galeristin und Schutzpatronin armer Künstler im 19. Jahrhundert, sondern auch über den Investor Uwe Schmitz, der das Andreas-Quartier schuf und aus dem Land- und Amtsgericht eine schmucke Wohnimmobilie gemacht hat.

 

Als die Um- und Anbaupläne für das neue Wohnquartier genehmigt waren, hatte der Künstler Bert Gerresheim Skizzen für ein Mutter-Ey-Denkmal noch im Schrank. Unter Assistenz von Jonges-Baas Wolfgang Rolshoven wurde aus den Skizzen ein Denkmal. Mutter Ey, in Lebensgröße gegossen, hat vor ein paar Wochen ihren Platz gefunden. Nicht im öffentlichen Raum, sondern auf privatem Grund des Andreas-Quartiers. Einen städtischen Platz wollten die Kulturhüter der Kommune nicht bereitstellen. Nicht für Gerresheim.

 

Ob die Dargestellte mit ihrem Umfeld einverstanden ist, wird man nicht erfahren. Dass sich Schmitz und seine Frau Manuela, eine Architektin, bei der sensiblen Gestaltung große Mühen gegeben haben, würde sie zweifellos anerkennen. Sie ist nicht nur als Denkmal erkennbar. Gleich neben ihr lädt mit großer Leuchtschrift („Mutter Ey lebt“) ein Ey-Kaffee im zum Andreas-Quartier passenden Standard ein.

 

Zur Einweihung des offiziellen Platz-Schildes war auch Oberbürgermeister Thomas Geisel da. Ob zumindest er sich mit dem Gerresheim-Opus angefreundet hat, sagte er zwar nicht, aber seine Anwesenheit war ein Hinweis. Indirekt erinnerte er an einen langen politischen Kampf von SPD und Grünen. Die haben sich in Düsseldorf immer für Straßen- oder Platznamen von berühmten Frauen eingesetzt. Mit bescheidenem Erfolg, wie man an dem Namensregister erkennen kann.

 

Sozusagen im Hinterland des Ey-Denkmals gibt es einen überschaubaren großen Platz, der nun bespielt werden soll. Vielleicht als kleiner, aber feiner Weihnachtsmarkt.

 

Eröffnung Galerie EY

 

Gleich über den Ey-Kaffee, in dem übrigens auch Ey-Stullen serviert werden, wacht die Kunst. Alle Tischbaase haben dort gerade die erste Ausstellung mit Bildern aus der Bauphase besichtigt und quasi eine Taufe mitbekommen. H.A. Schult, der Aktionskünstler, hat zu den Jonges gefunden und nennt den Baas Oberbruder. Künftig sollen in dem betont rot ausgelegten Raum Werke von Nachwuchskünstlern gezeigt werden. Eine Auswahl trifft eine Jury, der unter anderem H.A.Schult, der neue Präsident der Kunstakademie, Prof. Petzinka der Düsseldorfer Galerist Dirk Geuer angehören und der Baas der Düsseldorfer Jonges geborenes Mitglied, unabhängig des jeweiligen Amtsinhabers, ist.

 

Von oben sieht man auf die Mutter-Ey-Skulptur und entdeckt dabei ihre Schwäche. Sie braucht nämlich mehr Licht, um aufzufallen.

 

Das Tischbaas-Treffen mit Vorstand und Funktionsträgern endete in der direkten Nachbarschaft – im neuen amerikanischen Steakhaus MASH. Investor Uwe Schmitz und Jesper Boelskifte,  GF des MASH hatten zum Essen eingeladen. Und zum Lernen: Ja, so ein tolles Fleisch, wie hier serviert, gibt es wirklich...

 

Text: ls

Foto: Wolfgang Harste