20. Dezember 2019

Weihnachten

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Oft sind es die einfachen, vermeintlich von allen akzeptierbaren Botschaften, die überzeugen. Bei dem Evangelisten Lukas lese ich: „Friede den Menschen auf Erden, die guten Willens sind.“ Nicht nur von Kanzeln hören wir zur Advents und Weihnachtszeit von dieser geheimen Sehnsucht aller Menschen.

 

Weltweit wird in diesen Weihnachtswochen das Ende von Gewalt beschworen. Wir sehen Bilder von Exzessen und unschuldigen Opfern. Vornehmlich sind es Bilder aus fernen Ländern. Aber wir spüren: Die Gewalt hat auch uns längst erreicht. Es ist die gewalthaltige Sprache, die nicht nur in Halle in eine blutige Tat ausgeufert ist. Besorgnis ist angebracht. Nicht zuletzt befeuert durch twitternde Politiker, verbreiten sich zügellose Hetze und Hass im Netz

 

In diesem weltweiten Geflecht kann man uns Jonges nur unter dem Mikroskop ausmachen. Was sollten wir schon ausrichten, um einen Pflock zu setzen und Grundüberzeugungen des Respekts, der Toleranz gegenüber Andersdenkenden und des Miteinander statt des Gegeneinander zur Geltung zu bringen?

 

Ich sage: Nicht so kleinmütig sein. Wir wollen ein Beispiel geben.

 

Wer uns von außen betrachtet, erfährt zunehmend: Die Jonges stehen für etwas, sie handeln aus Überzeugung und sind präsent, wenn es um das „Wehret den Anfängen“ geht. Wir vertreten Positionen. Etwa in unserem Engagement für Hilfsbedürftige, mit unserem Interesse an (Herzens-) Bildung und kultureller Vielfalt oder etwa beim Einsatz für den interreligiösen Dialog. Wir zeigen unser Gesicht, wenn es um die Gefährdung jüdischen Lebens geht.

 

Ich wünsche Euch und Euren Familien im Namen des Vorstandes den Frieden, wie ihn der Evangelist Lukas als Botschaft formuliert hat. Dazu gehört ganz sicher auch der Wunsch nach Heilung einer von Verrohung infizierten Sprache.
Ich bin fest überzeugt, dass gute Beispiele Schule machen. Manchmal dauert es aber.
In diesem Sinn wünsche ich allen eine gute und hoffentlich friedvolle Weihnacht 2019 und in 2020 einen Rückgang von Hetze und Hass sowie Extremismus, Antisemitismus und Sexismus.

 

Euer Baas

W. Rolshoven