25. Oktober 2016

Förderpreis für Stadtentwicklung/Architektur 2016

25. Oktober 2016
Förderpreis Stadtentwicklung/Architektur

 

PDP

Handout Pressemitteilung Architekturpreis 2016


--> Zum Förderpreis:

Alle zwei Jahre vergeben die Düsseldorfer Jonges einen mit 3000 Euro
dotierten Förderpreis für Stadtentwicklung/Architektur. In der
Ausschreibung heißt es, vor allem Düsseldorfer Themen sollten im
Vordergrund stehen.
Aufgerufen zur Teilnahme an dem Wettbewerb sind Studierende der
Peter-Behrens-School oft Arts mit Semester-/Examensarbeiten. Die
bundesweit beachtete Ausbildungsstätte, von der Hochschule Düsseldorf
geführt, hat sich inzwischen zu einem Magneten für Hochbegabte
entwickelt.
Die Arbeiten werden von den beamteten Planern der Stadt regelmäßig
beobachtet und bewertet, um „frische Ideen“ junger Menschen in die
Überlegungen zur Stadtentwicklung einzubeziehen.


--> Das große Thema Flüchtlinge:
Bei der Programmplanung im Sommer 2015 kamen Lehrende und
Lernende überein, im folgenden Semester das aktuelle Flüchtlingsthema
zum Schwerpunkt zu machen. Der Focus sollte auf der Frage liegen,
einen neuen Ansatz für den Umgang mit der Situation von Vertriebenen zu
finden. Mit dem Ziel, Räume zu schaffen, die Individualität zulassen und
der Integration dienen.


--> Die Jury 2016:
Die Teilnehmer am Wettbewerb um die Vergabe des Förderpreises stellen
sich einer Jury. In diesem Jahr war sie wie folgt besetzt:


• Cornelia Zuschke, Planungsdezernentin Stadt Düsseldorf
• Ernst Uhing, Präsident der Architektenkammer NRW
• Dr. Hubertus Brauer, Vizepräsident Ingenieurkammer Bau
• Wolfgang Rolshoven, Baas der Düsseldorfer Jonges
• Volker Vogel, Jonges-Stadtbildpfleger

--> Die Preisträger:


1. Preis ALEKSANDAR TOMIC (1500 Euro)
Bei der Suche nach einem Objekt, das als Wohnhaus für Flüchtlinge dienen könnte, ist Tomic auf
das seit 2010 leerstehende LVB-Bürogebäude (Landesamt für Besoldung) an der Völklinger
Straße 49 gestoßen. Ein tragfähiges Konzept für die künftige Nutzung des Energieschluckers ist
bis heute nicht gefunden. Tomic baut das Haus, in dem früher einmal 1000 Menschen gearbeitet
haben, komplett um. Er lässt abgerückte Laubengänge, variable Grundrisse, Wintergärten und
Loggien entstehen. In der unmittelbaren Nachbarschaft sollen auf Brachflächen neue Wohnhäuser
entstehen, in unterschiedlichen Höhen und eingebettet in Grünflächen. Die Jury nennt das
Konzept durchdacht und professionell durchgearbeitet. Sie würdigt ein „Quartier von morgen“.
Betreut wurde die Arbeit von Prof. Bob Niess


2. Preis MARC MAHLAN / DOMINIC SCHLEBES (1000 Euro)
Eine „profunde Analyse des Integrationsablaufes in Düsseldorf“ nennt die
Jury diese Arbeit, der ein politisches Glaubensbekenntnis zugrunde liegt.
Bei der Entwicklung von Wohnmodulen in bestehende Wohnstrukturen
schaffen die Verfasser einen eigenen Denkansatz: Weg von der
Massenunterbringung. Aus „Not wird Heimat“ postulieren die Verfasser und
wenden sich gegen „abgeschottete Containerdörfer“. Integration werde nur
gelingen, wenn kleine Wohneinheiten von Flüchtlingen in bestehende
städtebauliche Strukturen eingebaut würden. In ihrer Bewertung stellt die
Jury folgerichtig die „weitgehende Beschäftigung mit den sozialen Themen
der Flüchtlinge“ heraus. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Judith Reitz.


3. Preis Josefine Häming / Martin Herrmann (500 Euro)
„Willkommen“ nennen die Verfasser ihr Konzept, das abbaubare urbane
Unterkünfte für Vertriebene vorsieht – sozusagen eingesetzte Bausteine in
bestehende Baustrukturen. Auch in der Innenstadt. Geschaffen werden
preisgünstige Module in unterschiedlichen Größen: bis zu sechs Personen.
Die Jury spricht von einem Lückenfüller, einem fliegenden Wohnungsbau in
Holzbauweise als „angemessene Reaktion für eine temporäre Unterkunft“.
Betreut wurde die Arbeit von Prof. Dierk van den Hövel.


Sonderpreis Berit Wenthaus / Lennart Efsing (250 Euro)
11 Studierende haben die Jury mit einer ungewöhnlichen Idee beeindruckt
und überzeugt. Über 1000 Arbeitsstunden steckten sie in einen 18 Meter
langen ausgedienten Gelenkbus, der aktuell schon als „Mobiler Spiel- und
Lernort“ an der Flüchtlingsunterkunft Benrodestraße im Süden der Stadt
eingesetzt ist und von der Caritas betrieben wird. Geschaffen wurden zwei
Ecken, in denen gelesen und gelernt werden kann. Im hinteren Bereich gibt
es eine Spielfläche mit Rutsche. Über eine ausklappbare Tafel wird die
Erteilung von Unterricht ermöglicht. Finanziert wurde das Projekt durch
Spenden. Den Bus hat die Behrens-School angeschafft und an das
Jugendamt vermietet. Betreut wurde das Projekt von Prof. Judith Reitz.


Anmerkung
In dem studentischen Wettbewerb um die besten Ideen zur Unterbringung/
Integration von Flüchtlingen sehen die Düsseldorfer Jonges eine
thematische Ergänzung ihrer eigenen Anstrengungen. Zusammen mit den
Unternehmen Ergo und Arag, der Fritz-Henkel-Stiftung und der
Kommunikationsagentur Kunst und Kollegen haben sie ein Fußballcamp für
unbegleitete Flüchtlinge (Jugendliche) ins Leben gerufen. Die jungen Leute
trainieren unter Anleitung examinierter Trainer auf den Plätzen des Vereins
DJK Agon 08 in Mörsenbroich. Zeitgleich kümmern sich Jonges-Mitglieder
um die Bewohner von Flüchtlingszelten an der Ulmenstraße.

 


Kontakt:

Ludolf Schulte

Mobil: 0172.3623 111