04. November 2020

Kickwinkel: Idee lebt weiter

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kollegen!

 

Ein Flüchtlingsprojekt, das vor fünf Jahren unter dem Namen KICKWINKEL gestartet wurde, ist planmäßig zu Ende gegangen. 200 000 Euro hat ein Bündnis aus den Düsseldorfer Jonges, den Unternehmen Ergo und Arag, der Fritz Henkel-Stiftung sowie der Kommunikationsagentur Kunst und Kollegen aufgewendet: Für ein Fußballcamp, das jungen und unbegleiteten Kriegsflüchtlingen helfen sollte, in Düsseldorf Fuß zu fassen. Projektmanager und Jonges-Tischbaas Rainer Esser: „Wir alle sind hoch zufrieden. Kickwinkel war eine Erfolgsgeschichte. Unsere Ziele, spielerisch Teamgeist zu fördern sowie ethnische Grenzen zu überwinden, sind erreicht worden.“

 

Das Bündnis konnte sich von Beginn an auf den sozial Sportverein DJK Agon 08 stützen und arbeitete in enger Abstimmung mit der Stadt. Der wegen unterschiedlicher Jugendprojekte bekannte Verein stellte seine Anlagen an der St. Franziskusstraße sowie Trainer zur Verfügung. Insgesamt nahmen 156 Teilnehmer aus acht Ländern an den Fußball-Kursen teil. Trainingsanzüge, Trikots und Fußballschuhe wurden vom Bündnis gestellt.

 

42 junge Menschen kamen aus Afghanistan,
35 aus Guinea,
27 aus Syrien,
16 aus Eritrea,
12 aus Gambia,
7 aus Iran

 

Ihre Kräfte maßen die Flüchtlingskicker in Turnieren und bei Freundschaftsspielen. Alle Bündnispartner schickten dazu eigene Mannschaften auf den Platz. Bei den Spielen tauchten schnell auch Scouts von Vereinen auf. Die Folge: Acht Fußballer haben inzwischen Engagements in der Landesliga gefunden.

 

Viele Jugendliche sprechen inzwischen recht gut deutsch. Sie leben längst nicht mehr in Sammelunterkünften, sondern in Wohngruppen oder Familien. Über eine WhatsApp-Gruppe sind sie miteinander verbunden. Die meisten haben inzwischen auch einen Ausbildungsplatz gefunden.

 

Mit dem Projekt habe das Bündnis gezeigt, dass junge Menschen aus unterschiedlichen Kulturen über den Sport lernen können, miteinander vorurteilsfrei umzugehen, bilanzieren Esser und Jonges-Baas Wolfgang Rolshoven. Herkunft, Hautfarbe, und Religion hätten mit der Zeit eine untergeordnete Rolle gespielt. Zum Abschied überreichte Rolshoven im Namen des Bündnisses den Teilnehmern der letzten Trainingsgruppe Fußballschuhe als Geschenk.

 

Das Projekt KICKWINKEL ist zwar zu Ende, doch die Idee lebt weiter. Agon 08-Vorsitzender Manfred Novacek hat angekündigt, die Schulungen innerhalb des Vereins weiterzuführen.

 

Wolfgang Rolshoven, Jonges-Baas
Ludolf Schulte, Jonges-Pressesprecher

 

 

 

Gruppenfoto zum Abschied: Jonges-Baas Wolfgang Rolshoven (l) und Projektmanager Rainer Esser mit Teilnehmern des Fußball- Camps.
Foto: Wolfgang Harste

 

 

Es gab nur Sieger: Die farbigen Flüchtlinge im Fußball-Wettkampf mit Mannschaften des Kickwinkel-Bündnisses.
Foto: Wolfgang Harste