06. Mai 2022

Preis für Kindeswohl

Am Mittwoch, den 04.Mai 2022, wurde im Haus der Universität in Düsseldorf zum ersten Mal der „Preis für Kindeswohl“ vergeben. Der „Preis für Kindeswohl“ ist ein Gemeinschafts-Preis der Düsseldorfer Jonges und der Stiftung Kinder- und Jugendhospiz Regenbogenland. Es ist eine besondere Auszeichnung zur Anerkennung, Förderung, Unterstützung und Würdigung von Personen, die sich in Wissenschaft und Forschung, aber auch im täglichen Leben, besonders um das Kindeswohl verdient gemacht haben. Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert.

 

Die erste Preisträgerin war die 2012 verstorbene Düsseldorfer Rechtsmedizinerin Prof. Dr. med. Elisabeth Trube-Becker sein. Frau Prof. Dr. med. Elisabeth Trube-Becker hat sich weltweit als eine der ersten Wissenschaftler*innen systematisch mit dem Thema Kindesmisshandlung befasst und dabei auch den Kontext des sozialen Umfeldes der Kinder mit in den Blick genommen. Sie kam aus bürgerlichen Verhältnissen, studierte Medizin und promovierte 1942. Ab 1948 war sie am Institut für Rechtsmedizin an der Universität Düsseldorf berufstätig. Dort erlangte sie 1951 ihre Habilitation und folgte wenig später dem Ruf auf eine Professur in diesem Fachgebiet, bis dato die erste Frau in einem solchen Lehrstuhl in Deutschland. Sie blieb dort ihr ganzes Berufsleben, entfaltete dort über das fachlich Vorgegebene hinaus eine rege Forschungs- und Aufklärungstätigkeit auf dem Gebiet der Kindstötungen und -misshandlungen und war zeitlebens eine engagierte Vorkämpferin für die Menschenrechte der Kinder und gegen das Dunkelfeld der Kindesmisshandlung.

 

In Anerkennung um diese großartigen Verdienste für das Kindeswohl wurde der Preis posthum an Frau Prof. Dr. med. Elisabeth Trube-Becker verliehen. Die Auszeichnung wurde stellvertretend von Prof. Dr. med. Stefanie Ritz-Timme, Direktorin des Instituts für Rechtsmedizin im Universitätsklinikum Düsseldorf, entgegengenommen. In ihrer Danksagung warf sie einen Blick auf das bewegte Leben von Prof. Dr. med. Elisabeth Trube-Becker und ihre Verdienste dem Thema Kindesmisshandlung die notwendige Aufmerksamkeit zu schenken und den Betroffenen zu helfen. Frau Prof. Dr. med. Ritz-Timme bedankte sich herzlich bei den Düsseldorfer Jonges und der Stiftung Kinder- und Jugendhospiz Regenbogenland für diese besondere Auszeichnung. „Wir freuen uns sehr, das Preisgeld für das neu zu errichtende Trube-Becker Haus zu verwenden - ein zukünftiges Zentrum für die Interprofessionelle Versorgung von gewaltbetroffenen Menschen auf dem Gelände der Uniklinik Düsseldorf. Ich bin mir sicher, Frau Prof. Dr. Trube Becker hätte da großen Gefallen dran gefunden.“, so Prof. Dr. med. Stefanie Ritz-Timme zum Ende Ihrer Danksagung.

 

Die beiden Gastgeber der Veranstaltung Wolfgang Rolshoven, Baas der Düsseldorfer Jonges und Norbert D. Hüsson, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Kinder- und Jugendhospiz Regenbogenland, sprachen der Preisträgerin Prof. Dr.med. Elisabeth Trube- Becker posthum sowie auch Prof. Dr. med. Stefanie Ritz-Timme ihre große Anerkennung aus, sich so engagiert für den Schutz der betroffenen Kinder einzusetzen und gegen das Dunkelfeld der Kindesmisshandlung zu kämpfen. Eine Aufgabe und auch Bürde, die unser aller Respekt verdient.

 

Vor der offiziellen Auszeichnung durch Wolfgang Rolshoven, Baas der Düsseldorfer Jonges und Norbert D. Hüsson, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Kinder- und Jugendhospiz Regenbogenland, an Prof. Dr. med. Stefanie Ritz-Timme wurde eine bewegende Laudatio durch die Rektorin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Frau Prof. Dr. Anja Steinbeck, gehalten.

Frau Prof. Dr. Anja Steinbeck würdigte das Lebenswerk und die Verdienste von Frau Prof. Dr.med. Elisabeth Trube-Becker und brachte dem Publikum diese durch diverse Zitate der Preisträgerin näher. Der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Düsseldorf Dr. Stephan Keller sprach ein Grußwort und bedankte sich bei den Düsseldorfer Jongens und der Stiftung Kinder- und Jugendhospiz Regenbogenland für die Initiative einen neuen Preis in Düsseldorf für das so wichtige Thema Kindeswohl zu etablieren.

 

Auch die Tochter der Preisträgerin, Frau Dr. Christiane Trube-Kallen, war gemeinsam mit ihrem Sohn unter den über 80 geladenen Gästen und zeigte sich sehr berührt durch die Auszeichnung und der damit verbundenen Würdigung der Verdienste ihrer Mutter rund um das Thema Kindeswohl, welches Prof. Dr.med. Elisabeth Trube-Becker so am Herzen lag.

 

Nach dem gelungenen Auftakt soll der „Preis für Kindeswohl“ nun alle zwei Jahre durch die Düsseldorfer Jongens und die Stiftung Kinder- und Jugendhospiz Regenbogenland vergeben werden, als Anerkennung und Würdigung von Personen, die sich in Wissenschaft und Forschung, aber auch im täglichen Leben, besonders um das Kindeswohl verdient gemacht haben.

 

Bei Rückfragen steht Ihnen Norbert Hüsson, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Kinder- und Jugendhospiz Regenbogenland, gerne unter: n.huesson@huesson.com oder mobil unter: 0172-8042871 zur Verfügung.