Treffpunkt Mutter Ey
Um 15.30 Uhr treffen sich an diesem Mittwoch zahlreiche Jonges auf dem Nordfriedhof. Auch wichtige Vertreter der Stadt werden dabei sein, wenn das Ehrengrab der Galeristin und Kunstförderin Mutter Ey eine neue Gestaltung erhält.
Neue Gestaltung des Ehrengrabes von Mutter Ey
Der 22. November, der Buß- und Bettag, ist hierzulande zwar kein Feiertag, aber dennoch einen Eintrag im Terminkalender wert. Um 15.30 Uhr treffen sich an diesem Mittwoch zahlreiche Jonges auf dem Nordfriedhof. Auch wichtige Vertreter der Stadt werden dabei sein, wenn das Ehrengrab der Galeristin und Kunstförderin Mutter Ey eine neue Gestaltung erhält. Im Auftrag und auf Kosten der noch jungen Tischgemeinschaft „Mutter Ey“ hat die Bildhauerin und Jonges-Preisträgerin Cornelia Pastohr aus Lavabasalt eine Steele geschaffen, die den Bronzekopf der Ey aus der Werkstatt von Bert Gerresheim tragen soll.
Auf dem Grab liegt derzeit eine schmucklose Steinplatte mit der Aufschrift „Hier ruht Mutter Ey“. Hinzugefügt sind die Daten 4. März 1864 – 27. August 1947. Könnte man die couragierte Mäzenin heute hören, so würde ihr Protest über den Friedhof schallen. Sie wollte nie Mutter Ey genannt werden. Und doch hat sich der Kosename eingeprägt für viele große und kleine Geschichten, die Stadtführer gerne erzählen.
Das neue Denkmal hat nicht nur Wiedererkennungswert, weil sich der von Gerresheim geschaffene Kopf auch auf der fülligen Bronzefigur der Ey auf dem Mutter-Ey-Platz in der Altstadt und im nahen Mutter-Ey-Café findet. Die Neugestaltung der Grabstelle schafft so etwas wie eine persönliche Beziehung zwischen Besuchern und jener Frau, deren Name weit über Düsseldorf hinaus für zeitgenössische Kunst steht.
Die Neufassung des Grabes wird ein Blickfang. Ungewollt wirft sie zugleich ein diffuses Licht auf die Reihe von Ehrengräbern gleich hinter der Friedhofskapelle. Die Grabstätten der Ex-Oberbürgermeister Klaus Bungert und Joachim Erwin sind von der Stadt topgepflegt, aber dann geht´s sozusagen abwärts. Das Grab von Ex-OB Willy Becker ist noch erkennbar, doch in der Nachbarschaft sieht es vergleichsweise anspruchslos aus. Pflegeleichte Bodendecker, kaum noch identifizierbare, sprich verwitterte Grabplatten. „Unter einem Ehrengrab der Stadt verstehe ich was anderes; das kann Düsseldorf besser“. Sagte unlängst eine Besucherin und ging weiter...