Gedenktafeln

Skulptur „Mutter Ey“

Auszeichnungsobjekt:
Skulptur „Mutter Ey“

Standort:
Mutter-Ey-Platz 1/Neubrückstraße

Stadtteil:
Düsseldorf-Altstadt

gestiftet:
2018

Patenschaft Tischgemeinschaft:
TG Wirtschaft

Tischbaas:
Frank Schürmann

Weitere Informationen:



Eckdaten:

Geboren: 4. März 1864 in Wickrath (heute Mönchengladbach-Wickrath)

Gestorben: 27. August 1947 in Düsseldorf


Tätigkeiten:

1907: Eröffnung einer Bäckerei

1910: Eröffnung einer Kaffeestube nahe der Kunstakademie Düsseldorf, Treffpunkt für Künstler*innen

1916–1934: Betrieb der Galerie „Junge Kunst – Frau Ey“ am Hindenburgwall 11 (heute Heinrich-Heine-Allee), Ausstellungsort der Gruppe „Das Junge Rheinland“

Förderung: Persönliche Unterstützung bedeutender Künstler wie Max Ernst, Otto Dix, Otto Pankok, Gert Wollheim

Ende der Galerie: 1934 geschlossen, viele Werke als „entartet“ beschlagnahmt 

Nach dem Krieg: 1947 Wiederaufnahme der Tätigkeit bis zu ihrem Tod 1947


Ehrungen:

1966: Benennung einer Straße („Mutter‐Ey‐Straße“) in der Düsseldorfer Altstadt

Ehrengrab auf dem Nordfriedhof

2017: „Mutter‐Ey‐Platz“ mit einer Skulptur von Bert Gerresheim neben der Kunstsammlung NRW



Leben und Bedeutung in Düsseldorf

Johanna Ey führte ab 1910 eine Kaffeestube in der Ratinger Straße. Bald darauf wurde es zum beliebten Treffpunkt für Studierende der benachbarten Kunstakademie. Durch geliehene Lebensmittel oder ihre berühmten Topfkredite wurde sie für Künstler zur Vertrauten der lokalen Kunstszene.

1916 wandelte sie ihre Kaffeestube am Hindenburgwall in eine Galerie namens „Junge Kunst – Frau Ey“ um. Hier förderte sie die moderne Avantgarde und die Künstlergruppe „Das Junge Rheinland“. Ihr Engagement begründete sich in Freundschaft, Vertrauen und Bedarf. In dieser Zeit wurde sie zur “Mutter Ey”, eine Seele der Düsseldorfer Kunst, die selbst praktisch Socken flickte oder moralische Hilfe leistete.

Zahlreiche Künstler porträtierten Johanna Ey – allen voran Otto Dix, der 1924 ein markantes Porträt schuf, das sich heute in der Kunstsammlung Nordrhein‑Westfalen befindet. Max Ernst widmete ihr 1929 die poetischen Zeilen:

 „grosses ey wir loben dich… vor dir neigt das rheinland sich“.

Mit dem politischen Umschwung um 1933 wurden viele Künstler aus ihrem Umfeld als „entartet“ diffamiert, Werke beschlagnahmt und schließlich ihre Galerie 1934 zwangsweise geschlossen. Doch nach Kriegsende engagierte sie sich erneut und eröffnete 1947 ein Kunstzentrum mit Ausstellungs- und Veranstaltungsräumen, das sie bis zu ihrem Lebensende führte.

Düsseldorf erinnert bis heute an Johanna Eys fördernde Hingabe: 1966 wurde eine Straße nach ihr benannt. 2017 entstand im Andreas-Quartier der „Mutter‑Ey‑Platz“ mit einer lebensgroßen Skulptur von Bert Gerresheim.

Hydranten

Auszeichnungsobjekt:
Hydranten

Standort:
Weizenmühlenstraße

Stadtteil:
Düsseldorf-Hafen

gestiftet:
2018

Patenschaft Tischgemeinschaft:
Stille Genießer

Tischbaas:
Rainer Esser

Gedenktafel „Emil Hartwich“

Auszeichnungsobjekt:
Gedenktafel „Emil Hartwich“

Standort:
Mühlenstraße 34

Stadtteil:
Düsseldorf-Altstadt

gestiftet:
2018

Patenschaft Tischgemeinschaft:
2. Löschzug

Tischbaas:
Gregor Keweloh

Weitere Informationen:



Eckdaten:

Geboren: 9. Mai 1843 in Danzig

Gestorben: 1. Dezember 1886 in Berlin (an den Folgen eines Duells)


Beruf:

Jurist, Amtsrichter in Düsseldorf (ab 1879)


Soziales Engagement:

1881: Gründung des bis heute existierenden „Düsseldorfer Wanderbundes“

1882: Mitbegründer des „Zentralvereins für Körperpflege in Volk und Schule“


Kulturelle Aktivitäten:

Mitglied im Künstlerverein „Malkasten“, dort auch als Laiendarsteller aktiv

Bekannt durch ein für ihn tödliches Duell mit dem Rittmeister Armand von Ardenne infolge einer Affäre mit dessen Frau Elisabeth von Ardenne (literarisch verarbeitet in dem Gesellschaftsroman „Effi Briest“ von Theodor Fontane)


Ehrungen in Düsseldorf:

Hartwichstraße in Oberkassel

Gedenktafel am ehemaligen Düsseldorfer Amtsgericht in der Mühlenstraße

Hartwich-Weg im Grafenberger Wald



Leben und Wirken in Düsseldorf

 Emil Hartwich war seit 1879 als Amtsrichter in Düsseldorf tätig und trat hier nicht nur als Jurist, sondern besonders als Förderer der Jugend- und Volksbildung hervor. Er engagierte sich leidenschaftlich für die körperliche Erziehung der Jugend – ein Thema, das im wilhelminischen Kaiserreich zunehmend an Bedeutung gewann. Mit der Gründung des Düsseldorfer Wanderbundes im Jahr 1881 setzte er neue Impulse für gesundheitsorientierte Freizeitgestaltung, bei der Naturerlebnis, Bewegung und Gemeinschaft im Vordergrund standen.

1882 gehörte er zu den Initiatoren des „Zentralvereins für Körperpflege in Volk und Schule“, der Sport und Bewegung als festen Bestandteil in Schule und Gesellschaft etablieren wollte. Hartwich war damit ein früher Vertreter der deutschen Reformbewegung, die den Zusammenhang von Körper, Geist und Erziehung betonte.

Darüber hinaus war Hartwich auch kulturell aktiv. Im renommierten Künstlerverein „Malkasten“ übernahm er Theaterrollen und pflegte Kontakte zur Düsseldorfer Künstlerszene. Er nahm auch Malunterricht bei dem bekannten Historienmaler Peter Janssen.

Sein Leben endete tragisch: Die außereheliche Liebesbeziehung zu Elisabeth von Ardenne, der Ehefrau eines preußischen Offiziers, führte 1886 zu einem Duell mit deren Ehemann Armand von Ardenne in Berlin. Hartwich erlag den Schussverletzungen – ein Skandal, der weit über Berlin und Düsseldorf hinaus Wellen schlug und Theodor Fontane zu seinem berühmten Gesellschaftsroman „Effi Briest“ inspirierte.

In Düsseldorf erinnern heute eine Straße, ein Wanderweg und eine Gedenktafel an Emil Hartwich. Sein Wirken für Jugend, Bildung und Kultur wird heute immer noch anerkannt.