Gedenktafeln
Gedenktafel „Günter Grass“
Auszeichnungsobjekt:
Gedenktafel „Günter Grass“
Standort:
Andreasstraße 7-9 Los Chicos
Stadtteil:
Düsseldorf-Altstadt
gestiftet:
2019
Patenschaft Tischgemeinschaft:
Große
Tischbaas:
Jürgen Schlömer
Weitere Informationen:
Eckdaten:
Geboren: 16. Oktober 1927 in Danzig
Gestorben: 13. April 2015 in Leipzig
Umzug nach Düsseldorf:
März 1947
Praktikum:
1947-1948: Steinmetz Julius Göbel, Witzelstraße 142
Studium:
1948–1952: Bildhauerei und Grafik an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf bei Josef Mages und Otto Pankok
Lebensunterhalt:
Arbeit als Türsteher und Jazzmusiker im Lokal „Zum Csikós“ (Altstadt)
Wohnorte:
Caritas-Heim am Rather Broich, später Stockumer Kirchstraße
Umzug nach Berlin:
1953
Einfluss auf das Werk:
Düsseldorfer Erlebnisse flossen in den Roman „Die Blechtrommel“ ein
Spätere Ehrung:
Auf einer Station des Kreuzweges hat der Bildhauer Karl Matthäus Winter den kleinen Oskar Mazerath mit seiner Trommel in der Sankt Lambertus-Kirche verewigt
Leben und Bedeutung in Düsseldorf
Nach Kriegsgefangenschaft zog Grass im März 1947 nach Düsseldorf und absolvierte zunächst ein Praktikum bei dem Steinmetz Julius Göbel, um an der Kunstakademie studieren zu können. Ab 1948 war er eingeschriebener Student der Bildhauerei und Grafik unter Otto Pankok und Josef Mages.
Zur Finanzierung seines Lebensunterhalts arbeitete er im bekannten Altstadtlokal „Zum Csikós“ als Türsteher und spielte Jazz. Diese Zeit im urbanen Nachtleben sowie die Studienbedingungen in einer am Wiederaufbau befindlichen Stadt fanden später Eingang in seinen Debütroman „Die Blechtrommel“ (1959).
Grass wohnte zeitweise im Caritas-Heim am Rather Broich und später in einem Haus an der Stockumer Kirchstraße. Düsseldorf erscheint in seiner Autobiographie „Beim Häuten der Zwiebel“ (2006) als prägende Lebensstation.
In „Die Blechtrommel“ spiegeln sich reale Düsseldorfer Begegnungen: So werden etwa Studienorte, Lehrfiguren (Pankok, Mages), Jazz-Kneipen und städtische Einrichtungen wie das Krankenhaus Teil seines Erzählkosmos. Ein sichtbares Zeichen dieser Verbindung ist eine kleine Oskar-Figur von Karl Matthäus Winter in der Sankt Lambertus-Kirche, eingefügt in einer Station des Kreuzwegs – dezente Hommage an seinen berühmtesten Romanhelden in Grass‘ einstiger Heimat.
Gedenktafel „Dr. Albert Mooren“
Auszeichnungsobjekt:
Gedenktafel „Dr. Albert Mooren“
Standort:
Ratinger Straße 15 Palais Spinrath
Stadtteil:
Düsseldorf-Altstadt
gestiftet:
2019
Patenschaft Tischgemeinschaft:
1288
Tischbaas:
Philipp Leonhardt
Weitere Informationen:
Eckdaten:
Geboren: 26. Juli 1828 in Oedt (heute zu Grefrath, NRW)
Gestorben: 31. Dezember 1899 in Düsseldorf
Beruf:
Augenarzt, Klinikdirektor, Medizinalrat, Professor
Tätigkeit in Düsseldorf:
1862–1883 Leiter der Städtischen Augenklinik
Leistungen in Düsseldorf:
Wissenschaftliche Erstbeschreibungen (z. B. „Ulcus-Mooren“)
Auszeichnungen:
1895: Professorentitel
1898: Ehrenbürger der Stadt Düsseldorf
Ehrengrab auf dem Nordfriedhof
1910: Errichtung des Albert-Mooren-Brunnens in Düsseldorf-Bilk
Leben und Wirken in Düsseldorf
Dr. Albert Mooren wurde 1862 zum Leiter der Städtischen Augenklinik in Düsseldorf berufen. Unter seiner Leitung entwickelte sich die Klinik zu einem international anerkannten Zentrum der Augenheilkunde im 19. Jahrhundert. Mooren führte dort in über 20 Jahren mehrere tausend Operationen durch. Damit prägte er maßgeblich die medizinische Versorgung in Düsseldorf und Umgebung.
Wissenschaftlich leistete er ebenfalls Pionierarbeit. Seine 1863 veröffentlichte Beschreibung des sogenannten „Ulcus-Mooren“, einer seltenen, schmerzhaften Hornhauterkrankung, wurde international rezipiert. Die Erkrankung trägt bis heute seinen Namen („Ulcus rodens Mooren“). Auch andere Beiträge, wie die Erstbeschreibung der Retinitis punctata albescens im Jahr 1882, machten ihn überregional bekannt.
Mooren war darüber hinaus auch gesellschaftlich engagiert: Er behandelte Bedürftige kostenlos, förderte medizinische Unterstützungskassen und engagierte sich karitativ in Düsseldorf und seinem Heimatort Oedt. Trotz seines Rücktritts von der Klinikleitung 1883 praktizierte er bis zu seinem Tod 1899 weiterhin privat in Düsseldorf.
Die Stadt Düsseldorf würdigte sein Wirken mit mehreren Ehrungen: 1895 wurde ihm der Professorentitel verliehen, 1898 erhielt er das Ehrenbürgerrecht. Nach seinem Tod wurde 1910 zu seinem Gedenken der Albert-Mooren-Brunnen in Düsseldorf-Bilk errichtet, der heute noch an sein bedeutendes Wirken erinnert.